Immer wieder liest man in den Zeitungen und den verschiedensten Internetartikeln, dass der Islam sich der deutschen Verfassung anpassen müsste, der Qur’an sich verändern müsse usw, damit der Islam zu Deutschland gehören kann…
Warum um alles in der Welt sollte sich eine Religion einem einzigen Land anpassen!? Sowas habe ich noch nie gehört. Was denken sich die Leute, die so etwas fordern eigentlich?

Erstens, der Islam, den diese Menschen beschreiben, existiert nicht. Der Islam ist eine Religion, die auf einem friedlichen Miteinander und Beisammensein basiert. Nur weil einige Hohlköpfe „im Namen Gottes“ irgendeinen barbarischen Schwachsinn machen, kann man das doch nicht sofort auf den gesamten Islam beziehen. In jeder Religion und jeder Kultur gibt es nun mal einige Schwachköpfe. Aber es ist unglaublich engstirnig und einfältig zu behaupten, dass alle Muslime Terroristen sind und Frauen im Islam unterdrückt seien.

Zweitens, wer seid ihr denn, dass ihr einfach bestimmt, wer zu Deutschland gehört und wer nicht?

Deutschland duldet keinen gewaltbereiten Islam, habe ich so oft gelesen. Aber das dulden die Muslime auch nicht, denn es gibt keinen gewaltbereiten Islam! Es gibt nur gewaltbereite Menschen aber das hat rein gar nichts mit dem Islam oder seinen Regeln zu tun!

Es gibt ja wirklich Debatten, die einfach nur dazu da sind, um die Menschen zu beschäftigen und vom Wirken der eigentlichen Verbrecher abzulenken. Und die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört, ist genau so eine unnötige und gleichzeitig unsinnige Debatte. In Deutschland leben Muslime und damit auch der Islam. Die kann man nämlich, das will ich nur kurz erwähnen, nicht voneinander trennen, wie das ja einige tun…einfach lächerlich eine Religion von den Befolgern der Religion zu trennen.

Diejenigen, die diesen Text lesen, wissen das wahrscheinlich alles schon. Aber ich wünschte, er würde auch diejenigen erreichen, die solch absurde Standpunkte vertreten. Nicht, um ihre Meinung zu verändern, sondern um Antworten auf ihre unsinnigen Forderungen zu geben.

Eure Zeynep

4 Gedanken zu “Islam muss sich Deutschland anpassen? – So ein Schwachsinn!

  1. Mir ist keine seriöse Zeitung bekannt, in deren Artikeln die Anpassung des Islam bzw. des Koran an die deutsche Verfassung gefordert wird. Die Rede ist maximal von gelebter Akzeptanz des Grundgesetzes, was ich persönlich für eine legitime Forderung gegenüber allen Bundesbürgern halte.

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  2. Also wenn Sie Zeitungen wie Spiegel, Focus, Stern, FAZ, FR usw. nicht als seriös betrachten, ist es Ihre Sache. Es ist aber gerade in diesen Blättern immer wieder von verschiedenen Autoren zu lesen, dass der Islam reformiert werden müsse, dass die Muslime sich anpassen müssten usw.
    Dass das Grundgesetz respektiert werden muss, sollte in Deutschland nicht nur für Bundesbürger sondern auch für hier lebende nichtdeutsche Bürger gelten.

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  3. Ein Problem ist die fehlende Differenziertheit des Artikels in Kombination mit fehlenden Quellen.
    Es ist ein Unterschied, ob ich eine Reformation des Islam fordere, oder “ dass der Islam sich der deutschen Verfassung anpassen müsste, der Qur’an sich verändern müsse“.
    Ersteres kann aus verschiedenen Gründen erfolgen und wird z.T. auch innerislamisch gefordert, Letzteres mag die Meinung einzelner fragwürdiger Bürgerorganisationen sein, entspricht aber nicht dem Meinungsbild in deutschen Medien.
    Wenn dann so ungenau Phrasen wie „Immer wieder liest man in den Zeitungen und den verschiedensten Internetartikeln“ folgen, verstehe ich den Wunsch nach größerer Differenziertheit Anderer nur noch bedingt.

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    1. Also zunächst einmal handelt es sich bei dem Artikel um einen kurzen Kommentar, der aufgrund einer bestimmten Auseinandersetzung in einer Delmenhorster Tageszeitung zustande kam. Diese Auseinandersetzung spiegelt aber das Bild wider, dass in der Tat die deutschen Medien, von denen Sie sprechen, vom Islam vermitteln.
      Als Muslim sehe ich faktisch keinen Unterschied in „Reformation“ und „Anpassung an das Grundgesetz“ – ersters könnte als Oberbegriff, letzteres als Konkretisierung bezeichnet werden. Sozusagen ein reformierter Islam in Deutschland. Innerislamisch kann ich für die Schiiten sagen, dass hier Einheit darüber besteht, dass der Islam nicht reformiert werden muss. Dieses Islamverständnis ist quasi schiitenimanent, da sie der Ansicht sind, dass die Umsetzung des Islams im gesellschaftlich-politischen Leben zwar in vielen Bereichen flexibel ist, dies aber ausgehen muss von einer gefestigten islamischen Basis die unabänderlich ist.
      Und doch, die Zeitungen sind leider voll, in mehr oder minder regelmäßigen Abständen, mit solchen Forderungen, sei es von zeitungsinternen Journalisten, oder von Externen, wie z.B. ein Abdelsamad, ein Broder, eine Necla Kelek u.v.w.
      Da es sich bei dem Artikel um einen Kommentar handelt, nehmen wir uns das Recht keine Quellen anzugeben. Generell erheben wir nicht den Anspruch als BLOG immer Quellen anzugeben, wir erheben nicht den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit. Wir nennen Quellen, wenn wir es für nötig erachten.
      Vielleicht entsteht mal ein Artikel, der beispielhaft aufzeigt, was in dem Kommentar geschrieben wurde.

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