Wenn „Israel“ schiitisch wäre, dann hätte diese sog. arabisch-internationale Koalition, die in der letzten Nacht und den frühen Morgenstunden mit Luftangriffen im Jemen viele Unschuldige tötete, die Palästinenser schon längst befreit. Aber diese Koalition hat sich noch nie für die Belange der Palästinenser oder Muslime im Allgemeinen interessiert.
Und „Israel“ ist auch nicht schiitisch, sondern zionistisch. Und es ist Freund der Wahabiten in Saudi-Arabien. Oder wie sonst ist es zu erklären, dass an den Angriffen gegen die Ansarullah im Jemen sowohl arabische Staaten als auch USA und „Israel“ beteiligt waren und sind?
Was zur Zeit im Jemen passiert, wirkt im ersten Augenblick verworren, wenn man es nicht im Detail mitverfolgt. Letztlich sind die dortigen Geschehnisse aber mittlerweile Teil des größeren regionalen Konfliktes mit der Achse USA, Israel, Saudi-Arabien, Bahrain, Katar, Türkei, ISIS, westliche Staaten auf der einen Seite und der Achse des Widerstandes, bestehend v.a. aus Iran, Syrien, Hizbullah, Widerstandsgruppen im Irak und auch die Ansarullah im Jemen (auch als „Houthi-Rebellen“ bezeichnet), auf der anderen Seite.
Es handelt sich mitnichten um einen Shia-Sunnah Konflikt. Es ist ein politischer Konflikt. Die Achse der USA und Israel versuchen seit Jahren mit allen möglichen medialen, politischen und terroristischen Mitteln einen Shia-Sunnah Konflikt heraufzubeschwören, aber es gelingt ihnen allenfalls mit mäßigem Erfolg, da die andere Seite diese Pläne längst durchschaut hat und geschickt hierauf zu reagieren weiß. Die Achse des Widerstandes besteht sowohl aus schiitischen Kräften, als auch aus sunnitischen und nichtmuslimischen Agitatoren.
Die verfeindeten Seiten haben sowohl regional als auch global antagonistische politische Interessen. Diese prallen zur Zeit vor allem in Syrien, im Irak, im Jemen, in Bahrain und in Pakistan aufeinander.
Wichtig für die Anhänger der Achse des Widerstandes ist aber, zu erkennen, dass alle diese Konflikte trotz ihrer Größe, trotz der hohen Zahl an unschuldiger Opfer und trotz der Propaganda der westlichen und pro-westlichen arabsichen Medien lediglich um Nebenkriegsschauplätze handelt. Die Hauptfront zwischen der westlich-zionistisch-wahabitischen Achse und der Achse des Widerstandes verläuft seit mindestens 70 Jahren aber in Palästina.
Das von zionistischen Kräften besetzte Palästina ist der entscheidende Ort. Wird dieser Ort von der zionistischen Besatzung befreit – nicht durch Vertreibung oder Mord, sondern durch politischen Wandel, durch Rückführung palästinensischer Flüchtlinge, durch Beendigung des illegalen Siedlungsbaus, durch Ermöglichung eines Referendums, für alle dort lebenden Menschen muslimischer, christlicher und jüdischer Identität, mit der Frage welche Form ein Staat für alle haben soll – dann werden auch die despotischen Regime in der Region fallen. Nur als Info nebenbei – an eine sog. Zwei-Staaten-Lösung in Palästina oder an irgendeinen sog. Friedensprozess glaubt sogar der Westen kaum noch. Und dass die Israelis dieses ebenfalls nicht wollen, haben sie mit der Wiederwahl des widerwärtigen und menschenverachtenden Rassisten Netanhjahu der Welt nochmal deutlich vor Augen geführt.
Doch es liegt an den Menschen in der Region und auch den Muslimen im Rest der Welt diese Aspekte zu erkennen und mit den ihnen gegebenen Möglichkeiten die legitimen und humanen Ziele der Achse des Widerstandes sowohl lokal als auch global umzusetzen.
Euer Ali