So lange soll sich der gestern abgeschossene russische Kämpfet im türkischen Luftraum aufgehalten haben. Das behauptet die Türkei. 17 Sekunden! 17 Sekunden, die aus Sicht der Türkei das Potenzial hatten einen Krieg mit Russland zu beginnen.

Man sollte an dieser Stelle keine völkerrechtliche Erbsenzählerei anfangen, in dem Stil „die Russen hatten da nichts zu suchen“, „und was haben die Türken überhaupt in Syrien zu suchen“. Man schaue auf das große Ganze: Eine angespannte Region mit etlichen Kriegsparteien und verschiedenen Koalitionen. Jeder Abschuss einer Rakete sollte wohl bedacht sein.

Und so kann man nur zu dem Ergebnis kommen, dass die Türkei gestern entweder fahrlässig eine neue Schlacht mit Russland im Syrien-Krieg begonnen hat, wegen völkerrechtlich unbedeutender 17 Sekunden  – sie zählen also Erbsen mit völkerrechtlichem Beigeschmack – oder sie handelten vorsätzlich  im Auftrag der NATO, und haben nur auf jede noch so kleine Gelegenheit gewartet um russisches Militär anzugreifen.

Man muss sich vor Augen halten: Russland ist nicht in Syrien um die Türkei zu bekämpfen, sondern um Daesh  – dieser Begriff setzt sich endlich auch im Westen durch – zu bekämpfen. Wieso ist die Türkei hierauf so allergisch? Sollte es nicht auch in ihrem Interesse sein den Terroristen auf der anderen Seite der Grenze ein Ende zu bereiten?

Die Antwort lautet leider: Nein, es ist nicht im Interesse der Türkei. Im Gegenteil, die Türkei ist einer der größten Unterstützer von Daesh, sei es dass Daesh sich in der Türkei frei bewegen darf, dass sie die Türkei als Ausbildungsort nutzen, dass Türkei die Grenzen für sie öffnet, dass Türkei sie aus aller Herren Länder durch die Türkei nach Syrien reisen lässt, sei es dass die Türkei das Erdöl, das Daesh dem iraksichen und syrischen Volk raubt, günstig kauft.

Warum tut die Türkei so etwas? Sie tut dies, weil sie es will und weil sie es muss. Als Mitglied der NATO muss die Türkei Daesh unterstützen, weil Daesh in Syrien und im Irak nur Interessen der NATO, also des Westens, vertritt. Und Erdogan träumt davon der neue osmanische Sultan zu sein, so muss er in der Region jeden und alles bekämpfen, das und der ihm im Weg steht. Hierzu gehören Syrien und Assad, die Kurden, die Islamische Republik Iran, insbesondere die Person Imam Chamenei’s, und natürlich auch die libanesische Hizbullah unter der Führung einer der letzten arabischen Helden, Sayyed Hassan Nasrallah.

Dass die Türkei hier nicht nur mit Daesh zusammen arbeitet, sondern auch mit „Israel“ ist für Erdogan offenbar das geringste Übel.

Mögen seine Pläne und die Pläne des Westens scheitern.

Euer Ali

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